Lufthansa Group mit Gewinncrash

Die Lufthansa Group hat im ersten Halbjahr 2019 von einem weiterhin starken Langstreckengeschäft profitiert – speziell auf den wichtigen Nordamerika- und Asien-Verbindungen. Auf den Kurzstrecken in Europa wirkt sich vor allem der Preiskampf in Deutschland und Österreich negativ auf die Ergebnisse aus.

„Unser Ergebnis wird durch einen harten Konkurrenzkampf in Europa mit hohen Überkapazitäten beeinflusst. Besonders betroffen sind die Kurzstrecken aus Deutschland und Österreich. Wir reagieren darauf, indem wir weiter Kosten senken und die Flexibilität erhöhen. Mit dem kürzlich vorgestellten Turnaround Plan werden wir außerdem Eurowings zu einer nachhaltig profitablen Airline machen“, sagt Ulrik Svensson, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.

Im zweiten Quartal stiegen die Umsatzerlöse der Gruppe um 4 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 9,3 Milliarden Euro). Das Adjusted EBIT erreichte 754 Millionen Euro (Vorjahr: 1 Milliarde Euro). Die Adjusted EBIT-Marge lag damit im zweiten Quartal bei 7,8 Prozent (Vorjahr: 10,8 Prozent). Allein die Treibstoffkosten lagen im zweiten Quartal 2019 um 255 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres. 

Ausblick

Wie im Juni angekündigt, rechnet die Lufthansa Group für das Gesamtjahr 2019 mit einem Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich und einer Adjusted EBIT-Marge von 5,5 bis 6,5 Prozent. 

Anhaltende Überkapazitäten, ein aggressiver Wettbewerb und eine zunehmend preissensible Nachfrage üben bei den Netzwerk Airlines und bei Eurowings weiterhin Druck auf die Durchschnittserlöse im Europaverkehr aus, insbesondere in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich. Die Lufthansa Group geht davon aus, dass der europäische Markt mindestens bis Ende 2019 so herausfordernd bleiben wird.

Bei den Netzwerk-Airlines wird sich das Langstreckengeschäft voraussichtlich auch im weiteren Jahresverlauf überdurchschnittlich gut entwickeln. Angesichts der sich eintrübenden gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Heimatmärkten des Konzerns sind allerdings die Risiken einer im Vergleich zur ersten Jahreshälfte schwächeren Entwicklung gestiegen. Die tatsächliche Entwicklung auf der Langstrecke wird maßgeblich von kurzfristigen Buchungen, vor allem in den Premiumkabinen, abhängen, deren Entwicklung heute noch nicht vollständig absehbar ist. Der Konzern erwartet, dass die Netzwerk Airlines im Jahr 2019 eine Adjusted EBIT-Marge zwischen 7 und 9 Prozent erreichen werden.

Eurowings wird sich auf die Umsetzung der Ende Juni vorgestellten Maßnahmen konzentrieren, um den finanziellen Turnaround zu beschleunigen. Dazu zählen die klare Fokussierung auf europäische Kurzstrecken im Punkt-zu-Punkt Verkehr, die Verringerung der Komplexität und die Steigerung der Produktivität, unter anderem durch die Reduktion auf einen Flugbetrieb in Deutschland. Insgesamt sollen die Stückkosten bis 2022 um 15 Prozent reduziert werden. Erste Maßnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung. So hat die Ausflottung älterer, mittlerweile ineffizienter Flugzeuge begonnen. In der zweiten Jahreshälfte rechnet Eurowings weiter mit Belastungen auf der Kurzstrecke, die durch Verbesserungen auf der Langstrecke teilweise kompensiert werden sollten. Im Gesamtjahr wird sich die Adjusted EBIT-Marge von Eurowings voraussichtlich auf minus 4 Prozent bis minus 6 Prozent belaufen.

Das Geschäftsfeld Logistik mit Lufthansa Cargo soll im Jahr 2019 eine Marge zwischen 3 und 5 Prozent erreichen. Dies setzt jedoch eine Stabilisierung der Nachfrage im vierten Quartal voraus, in dem der Geschäftsbereich saisonal bedingt einen wesentlichen Teil seines Ergebnisses erwirtschaftet.

TextQuelle: Lufthansa, Video: Flying Media